Impressionen zur Winterreise "Northern Lights Village in Pyhä"

Im März 2025 erfüllten wir, Heike und Reinhard, uns einen lang gehegten Traum: eine Reise nach Lappland, mitten in die winterliche Wildnis Finnlands. Unsere Wahl fiel auf das Northern Lights Village Pyhä, eine Unterkunft, die mit ihren Glasdach-Hütten den perfekten Blick auf den arktischen Himmel versprach. 

Pyhä? Wo genau ist das denn und wie kommt man da hin? 

Das Northern Lights Village Pyhä liegt etwa 130km Autofahrt nordnordwestlich vom Flughafen Rovaniemi entfernt am Pyhäjärvi (soll wohl auf Deutsch “Pyhäsee” heißen) im finnischen Teil Lapplands. Die Autofahrt vom Flughafen zum Village und zurück dauert je nach Fahrertyp und Straßenverhältnis 1-2 Stunden. Auf der Rückfahrt waren wir einer jungen Holländerin „ausgeliefert ;-)“, mit der rein gefühlsmäßig die Fahrzeit wie im Fluge verging. 

Apropos Flug. Die Direktflüge Hamburg – Rovaniemi – Hamburg mit Eurowings waren mit jeweils 2:40 Stunden Flugzeit pünktlich und durchaus angenehm.
 

Ein Besuch beim Weihnachtsmann im Santa Claus Village

Da wir zwischen der Landung in Rovaniemi und dem Transfer zum Village  genügend Zeit hatten, fuhren wir mit dem Taxi in das 3,3km vom Flughafen entfernte Santa Claus Village. Die Taxifahrt ist recht teuer. Mit etwas Vorabplanung hätte sicherlich eine kostengünstigere Möglichkeit ermittelt werden können.
Empfehlung: Den Besuch des Santa Claus Village in Rovaniemi sollte man davon abhängig machen, ob die Snowman World, ein riesiges Schnee- und Eisbauwerk, das innen ein winterliches Abenteuerland mit vielen Eisskulpturen beherbergt, noch geöffnet ist, was bei unserem Besuch leider nicht mehr der Fall war (laut Aussage eines Ansässigen war diese am Sonntag, den 16. März letztmalig für die laufende Saison geöffnet), oder aber die mitgebrachten Kinder bestehen auf einen Besuch bei Santa Claus. 

Magische Nächte unterm Nordlichthimmel im Northern Lights Village

Nach dem Besuch im Santa Claus Village wurden wir von einem Kleinbus des Northern Lights Village Pyhä abgeholt. Die 1,5-stündige Fahrt führte uns durch eine märchenhafte Winterlandschaft mit tief verschneiten Wäldern, gefrorenen Seen und einsamen Straßen, die sich durch die unberührte Natur schlängelten. Schließlich erreichten wir unser Ziel: das Northern Lights Village Pyhä, idyllisch gelegen am Ufer eines zugefrorenen Sees und umgeben von den sanften Hügeln des Pyhä-Luosto-Nationalparks.

Diese abgeschiedene Lage, weit entfernt von störenden Lichtquellen, macht den Ort zu einem perfekten Spot für Nordlichtbeobachtungen. Das war auch unser langersehntes Ziel und wir hofften darauf, dass sich unser Wunsch bald erfüllte. 

Die Unterbringung bzw. Übernachtung in einer der Aurora Cabins, alle mit einem einzigartigen Glasdach mit nördlicher Ausrichtung ausgestattet, liefern einen beeindruckenden Blick auf die umliegende Landschaft und den Himmel, so dass der Eindruck entsteht, man sitzt oder liegt unter freiem Himmel.
Wenn dann am Abend und in der Nacht ein klarer Sternenhimmel zu sehen ist – so wie an drei von vier Nächten während unseres Aufenthalts – und sich darüber hinaus die Nordlichter in leuchtendem Grün mit gelben und blauen Koronen entfalten, ist das Erlebnis nicht mehr zu überbieten. Und so erfüllte sich bereits in der ersten Nacht unser Wunsch die Nordlichter zu sehen. 

Rentier-Schlittenfahrt

Am zweiten Tag unseres Aufenthalts, nach einer entspannten Auszeit in unserer privaten Sauna, stand eine 2,5-stündige Rentiersafari auf dem Programm. Wir besuchten die Kopara Rentierfarm, wo uns ein erfahrener Rentierhirte spannende Einblicke in die traditionelle Rentierzucht gab. Er erklärte uns die verschiedenen Rentierarten, ihre Anpassung an das raue Klima und ihre wichtige Rolle in der Kultur der Sámi. Besonders schön war es, die Rentiere selbst zu füttern.

Ein besonderes Erlebnis war die 1-stündige Schlittenfahrt durch die verschneite Landschaft. Eingewickelt in warme Decken glitten wir fast lautlos durch den stillen Winterwald, während die Rentiere uns gemächlich durch die frostbedeckten Bäume zogen – ein unvergesslicher Moment. Im verschneiten Wald sahen wir auch wildlebende Rentiere.

Zum Abschluss gab es eine wärmende Pilzsuppe mit Roggenbrot, dazu heißen Beeren-Saft und knusprige Kekse. Die Kombination aus beeindruckender Natur, faszinierenden Tieren und interessanten Einblicken in die Rentierhaltung machte diese Tour zu einem echten Höhepunkt unserer Reise.

 
 

Husky-Safari – Mit voller Geschwindigkeit durch den Schnee

Ein Husky-Schlitten zu lenken, gehört zu den Erlebnissen, die man in Lappland einfach gemacht haben muss. Schon beim Ankommen am Husky-Camp war die Aufregung der Hunde förmlich spürbar – sie konnten es kaum erwarten, loszulaufen. Nach kurzer Einweisung zur Lenkung des Schlittens ist „Mann“ Selbstlenker des Hundeschlittengespanns (Fachbegriff: Musher) und „Frau“ gemütlich in der Sänfte. Es geht selbstverständlich auch andersherum, wurde aber nicht praktiziert.

Dann ging es los: Die Huskys stürmten voller Energie durch die tief verschneite Landschaft, der Schlitten glitt fast lautlos über das glitzernde Weiß, und nur das leise Zischen der Kufen war zu hören. Die Mischung aus Geschwindigkeit, winterlicher Stille und dem Zusammenspiel mit den Tieren machte dieses Abenteuer zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Nach der aufregenden Schlittenfahrt blieb noch genügend Zeit, die Hunde ausgiebig zu streicheln – ein perfekter Abschluss für dieses einmalige Abenteuer.

Die Verpflegung und Ausstattung

Die Anlage verfügt über ein Hauptgebäude mit Restaurant und Bar, in dem Gäste regionale Spezialitäten genießen und den Abend in gemütlicher Atmosphäre ausklingen lassen können. Die Verpflegung, wir hatten Halbpension gebucht, welche als Frühstücks- und Dinner-Buffet im gediegen ausgestatteten Restaurant mit Ausblick auf die umliegende Winterlandschaft serviert wurde, war mit Fisch, Fleisch und vegetarischen Alternativen durchaus abwechslungsreich, wobei das Salatbuffet besonders hervorgehoben werden darf. Das Frühstück hätte, wenn individuell gewollt, als „American Breakfast“ ausgelegt werden können. 

Die Aurora Cabins im Northern Lights Village Pyhä sind gemütlich und modern ausgestattet, sodass es an nichts fehlt. Neben einem bequemen Doppelbett mit direktem Blick durch das beheizte Glasdach gibt es ein eigenes Badezimmer mit Dusche und WC, Handtücher sowie einen kleinen Sitzbereich. Besonders praktisch: In jeder Hütte befindet sich ein Tablet, mit dem nicht nur ein Aurora-Alarm aktiviert werden kann – so verpasst man keine Nordlichter –, sondern auch Ausflüge und Aktivitäten gebucht werden können. Wir haben unsere Ausflüge allerdings bereits im Voraus über Wolters Rundreisen organisiert. Die Fußbodenheizung sorgt für angenehme Wärme, und wer nach einem langen Wintertag entspannen möchte, kann die hauseigene private Sauna nutzen.
 

Fazit

Unsere Reise ins Northern Lights Village Pyhä war ein unvergessliches Erlebnis, das jeden Cent wert war. Spätestens beim Blick durch das Glasdach der Aurora Cabin, gekrönt von tanzenden Nordlichtern, war der Reisepreis vollkommen in den Hintergrund gerückt. Die Kombination aus beeindruckender Natur, einzigartigen Unterkünften und abwechslungsreichen Aktivitäten machte diesen Aufenthalt zu etwas ganz Besonderem.

Es wird eine Kurzreise in eine atemberaubende Winterlandschaft zum Entspannen und Genießen geboten, wobei jeder Aufenthaltstag dort mit Aktivitäten wie Rentier- und Husky-Schlittensafari, Schneeschuhwandern (allein oder geführt, das auch am späten Abend als „Aurora Hunting in the Wilderness“-Tour angeboten wird), Motorschlittenfahrt in der Wildnis oder auf dem zugefrorenen See, Skilanglauf auf gespurten Loipen ausgefüllt werden kann und selbst Alpinskifahren in der Nähe des Village ist möglich. Kurzum, es werden mehr als genug Möglichkeiten für Aktivitäten angeboten, um auch mehr als die vier vollen Tage, die uns zur Verfügung standen, auszufüllen.

Unser Highlight war auf jeden Fall das Beobachten von Nordlichtern aus dem warmen Bett heraus sowie die Rentierschlittenfahrt mit Fütterung und die rasante Huskysafari – jeder Moment war ein Genuss.

Ein großer Pluspunkt war die reibungslos organisierte Reise über Wolters Rundreisen, die sich um alle Details kümmerten, sodass wir uns um nichts sorgen mussten und einfach nur genießen konnten.