Zwischen Klippen und Gletschern: Abenteuerliches Island

Island, ein Land aus Feuer und Eis

„Der schönste Moment war der Ausflug zum Papageientaucher-Felsen Hafnarhólmi – dort kann man die niedlichen Tiere aus nächster Nähe beobachten, wie sie mit vollem Schnabel Fisch geschickt über das Meer fliegen, zurück zu ihren Nestern in den grünen Klippen. 

Aber auch sonst ist Island einfach überwältigend schön: schneebedeckte Berge wechseln sich ab mit tiefschwarzen Lavafeldern, brodelnde Vulkane liegen nur wenige Kilometer entfernt von ewigen Gletschern. Gewaltige Wasserfälle stürzen tosend in moosbedeckte Schluchten, in Gletscherlagunen treiben blaue Eisskulpturen lautlos durchs Wasser, während sich am schwarzen Lavastrand die Wellen des Nordatlantiks in Gischt auflösen. Diese Landschaft ist voller Kontraste – rau und zart zugleich, wild und still."

Antonia - Beförderung bei Wolters Rundreisen

Im Juni 2024 machte ich mich mit der Videographin Tanja Zöllner auf den Weg nach Island um neues Videomaterial zu produzieren. Was genau wir dort erlebt haben und welche Orte wir bereisten können Sie hier nachlesen. Von Schluchten, rauen Küsten und unberührter Natur: Island hat für jeden etwas zu bieten.

Teile unserer Reise haben wir hier zusammengeschnitten. Begleiten Sie uns auf eine unvergessliche Reise durch die raue Schönheit Islands – vorbei an mystischen Gletscherseen, beeindruckenden Wasserfällen und aktiven Vulkanen. Entdecken Sie das pulsierende Leben in Reykjavik und lassen Sie sich von Islands unberührter Natur und faszinierenden Landschaften verzaubern!

Tag 1

Eine der wohl unwirklichsten Gegenden unseres Planeten erstreckte sich unter mir, als wir zum Landeanflug auf Keflavik ansetzten. Weiße bauschige Wolken schwebten unterhalb des Flugzeugs und gaben immer wieder einen Blick auf schwarze Strände und graue Berge mit glitzernden schneebedeckten Kappen frei. Ist das etwa der Diamond Beach? 

Am Ende der Reykjanes Halbinsel befindet sich der ehemalige amerikanische Militärflughafen Keflavik. Ein Drehkreuz zwischen Europa und Amerika und doch sehr übersichtlich. Im Nullkommanichts steht man vor dem Schalter des Mietwagenanbieters und schon befindet man sich auf der Straße in Richtung der Hauptstadt Reykjavik. 

Die isländische Hauptstadt besticht durch ihre bunten Holzfassaden, ein kleines übersichtliches Stadtzentrum und eine Vielzahl an Möglichkeiten, um sich bei gutem und schlechtem Wetter zu beschäftigen. Tanja und ich vertraten uns nach dem Flug noch die Beine und schlenderten immer entlang des Fjordes, den Blick auf die herrliche, in orangenes Licht getauchte Bergwelt am anderen Ende des Wassers gerichtet. 
 

Tag 2

Am folgenden Tag fuhren wir aus Reykjavik in Richtung Norden und folgten ab Borganes der berühmten Straße 1, der Ringstraße. Wie der Name verrät, führt Sie einmal rings um die Insel. Mitten im Nirgendwo erhob sich am linken Straßenrand ein großer Hügel – der Vulkankrater Grábrók. Schnell parkten wir und stiegen die sehr neu aussehende Holztreppe hinauf. 

Oben angekommen blickten wir auf ein von der Sonne beschienenes, sanft grünes Tal, durch das sich ein glitzernder Fluss schlängelte, dahinter türmten sich schwarze Wolken auf, die den nächsten Regenschauer ankündigten. Von Vulkanen zu Wasserfällen in tiefen Schluchten ist es auf Island in der Regel nicht weit. Bei herrlichem Sonnenschein spazierten wir entlang des Koluglujulfur Canyons und blickten von der Brücke in die Tiefe. 

 

Es war schon nach 18:00 Uhr als wir uns am Freilichtmuseum Glaumbær entschlossen, die Ringstraße zu verlassen und einen Abstecher nach Siglufjödur an die Spitze der sogenannten Troll-Halbinsel zu unternehmen. Riesige Fabelwesen haben wir zwar nicht gefunden, dafür aber spektakuläre Blicke auf die rauen Wellen des Nordatlantiks, niedliche Schafe und gemütlich grasende Islandpferde. 

Die hohen schneebedeckten Berge auf dem Weg wurden ins goldene Sonnenlicht der Mitternachtssonne getaucht. Ein einmaliges Erlebnis! Immer wieder mussten wir anhalten, fotografieren, aussteigen, filmen, versuchen diese Schönheit festzuhalten, aber alle Bilder und Videos werden dem nur halb gerecht. 

Tag 3

Der nächste Tag führte uns in die geologisch einzigartige Gegend des Myvatn-Sees und da, zumindest meine Kenntnisse über Schwefel, Vulkanismus oder auch Vogelkunde sehr rudimentär sind, war es ein Segen, dass wir uns im bequemen Reisebus der Gruppenreise „Busreise – Ring der Naturschönheiten“ befanden. Die Gruppe macht in 8 Tagen mit einem passionierten Reiseleiter für Natur und für isländische Sprache die Insel unsicher. Wir überquerten von Akureyri eine wolkenbehangene Passstraße, um dahinter in ein grünes weites Tal zu fahren. Nach einiger Zeit erstreckte sich vor uns der große Myvatn – See. 

Umgeben von einer Vielzahl Gräsern und Sträuchern und Pseudokratern (sehen aus wie Vulkankrater, sind es aber nicht) zieht der See die verschiedensten Vogelarten an. Auch Mücken lieben das Gewässer, vor allem Anfang Juni und Ende August wird der „Mückensee“ von den winzigen Tieren bevölkert. Islands Umgebung verändert sich oft mit einem Fingerschnips.

Erst fährt man durch niedrige Birkenwäldchen und im nächsten Moment blickt man auf eine schwarze felsige Wüste. Inmitten dieser unwirklichen Gegend befindet sich das Myvatn Naturbad. Das wohltuende, milchig blaue Wasser hebt sich einzigartig von der umliegenden Umgebung ab. Das Bad befindet sich direkt über einem Geothermalfeld. Dieses wird besonders sichtbar in Hveri, einem Ort mit blubbernden Schlammquellen und rauchenden Schwefelsäulen. Der Geruch nach faulen Eiern stieg einem schon vom Parkplatz in die Nase. Doch wie verzaubert schritten wir entlang eines Bergrückens, der in allen Farben zu leuchten schien. Rot, Orange, Gelb, Blau, Grün…

Auf dem Weg zurück unternahmen wir noch einen kleinen Spaziergang durch die schwarzen Türme aus erstarrter Lava von Dimmuborgir und entlang des bekannten Götterwasserfalls Goðafoss. 
Der perfekte Ausklang eines Reisetages erlebt man im Thermalbad „Forest Lagoon“ in der Nähe von Akureyri. Bei einem spektakulären goldenen Sonnenuntergang trieben Tanja und ich in dem warmen Wasser der Lagune zwischen Birken entlang. Wer mag, kann sich (zu typisch isländischen Preisen) ein Getränk aus der schwimmenden Bar holen oder es sich in der Sauna bequem machen. 
 

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Tag 4

So schön der vorherige Tag geendet hatte, so stürmisch und ungemütlich wurde der nächste. 
Unser eigentlicher Plan, eine Walbeobachtungstour in DER Hauptstadt der Walbeobachtung Húsavík zu unternehmen, fiel buchstäblich ins Wasser. Dennoch fuhren wir gen Norden und besuchten in dem kleinen niedlichen Städtchen das sehr informative Walmuseum und wärmten uns bei einem heißen Tee in einem Café am Hafen auf. 

Anschließend begaben wir uns wieder Richtung Süden auf die Ringstraße. Unterwegs hielten wir noch am hufeisenförmigen Canyon Ásbyrgi und wanderten (es regnete immer noch in Strömen) zu einem Wasserfall am Ende der Schlucht. Der Vorteil bei diesem Wetter: man ist fast allein unterwegs. 
 

Einer der Top-Sehenswürdigkeiten des Nordens ist der mächtige Wasserfall Dettifoss. Vom Parkplatz aus läuft man erst durch eine unwirkliche Mondlandschaft aus schwarzen Felsen und Sand, bis man vor einer tiefen Schlucht steht und das ohrenbetäubende Rauschen und die Gischt des Wasserfalls einem den Atem raubt.
 

Tag 5

Am nächsten Tag ging es weiter in den Osten. Hier wurden die Straßen leerer und zwischen der Region Mývatn und Egilstadir gibt er nur sehr, sehr wenige Möglichkeiten zum Einkehren. Wir hielten an einem kleinen Café am Straßenrand. Hier konnte man sich bei einer Suppe und Kaffee aufwärmen, wem das nicht reicht, kann hier auch noch einen berühmten Island-Pullover erwerben. Einen Stopp machten Tanja und ich auch im Stuðlagil Canyon. Hier grub sich das Wasser des Flusses in den Felsen und formte eine einzigartige Schlucht aus sechseckigen Basaltsäulen, welche erst durch die Umleitung eben dieses Flusses vor einigen Jahren durch einen Bauern entdeckt wurde.

Wer Island in der Sommerzeit besucht und sich für Tiere interessiert, sollte zu einem der zahlreichen Vogelfelsen an der Küste pilgern. Wir fuhren entlang schneebedeckter Berge und blühender Lupinen zum Vogelfelsen Hafnarhólmi. Aus nächster Nähe kann man hier das Treiben der kleinen Papageientaucher erleben, wie sie immer wieder aufs Meer hinausfliegen und mit kleinen Fischen zurückkommen, welche sie ihren Jungen, die in den Höhlen auf dem Felsen großgezogen werden, zum Essen vorbeibringen.

Nicht nur Papageientaucher findet man in Island, sondern auch die berühmten Islandpferde. Am folgenden Tag unternahmen wir mit diesen robusten, zutraulichen Tieren einen Ausritt. Trotz meiner völligen Unerfahrenheit trabte ich mit meinem ruhigen weißen Pferd namens Klaki (auf Deutsch: Eiswürfel) entlang grüner Wiesen und eines schönen Wasserfalls. 

Tag 6

Der Gletscher Vatnajökull bedeckt eine Fläche von 8 % des Landes und an seinen Ausläufern befinden sich zahlreiche Gletscherlagunen. Die bekannteste ist die Lagune Jökulsárlón. Riesige Eisberge treiben hier vom Abbruch am Gletscher bis zum Meer. Zahlreiche Aussichtsboote schlängeln sich durch die Giganten und kleine Robben treiben im eisigen Wasser. 
Durch einen Zufluss zum Meer verlassen die Eisberge die Lagune und treiben auf das Meer. Hier werden Sie durch die Wellen wieder an Land gespült und zerschellen dort. Wie Diamanten liegt das glitzernde Eis am schwarzen Strand – am Diamond Beach.

Wir unternahmen nicht auf der Gletscherlagune Jökulsárlón, sondern den Nachbarsee Fjallsárlón eine Bootstour. Der See befindet sich leicht versteckt hinter einem Hügel und ist somit nicht gleich von der Straße aus sichtbar, daher ist der Andrang weniger groß als an der Lagune Jökulsárlón. Mit kleinen Schlauchbooten ging es rasant durch die Eisberge bis kurz vor der Abbruchkante des Gletschers. Wenn man Glück hat und leise ist, hört man das Knacken des Eises.

Bei herrlichem Sonnenschein wanderten wir am Abend noch ein Stück entlang der Schlucht Fjaðrárgljúfur. Eindrucksvoll mäandert ein kleiner Fluss unterhalb der schroffen Felsen entlang. Ein kurzer Weg führt hinauf und weiter bis zu einer schönen Aussichtsplattform. Von hier blickt man auf den Canyon, einen kleinen Wasserfall und das dahinterliegende grüne Land. 
Den Abend verbrachten wir im Süden, in der Nähe des kleinen Ortes Vík. Besonders bekannt ist dieser durch seine charmante Holzkirche, die exponiert auf einem Hügel über den 640-Einwohner-Ort liegt. 
 

Tag 7

Die Südküste ist nicht nur durch ihre eindrucksvollen Eiswelten bekannt, sondern auch durch unzählige Wasserfälle. Bevor wir diese entdeckten, statteten wir noch dem Strand Reynisfjara einen Besuch ab. Der berühmte Strand mit seinem schwarzen Sand und den dunklen Basaltsäulen zählt allerdings auch zu den gefährlichsten Stränden der Welt. Riesige Wellen rollen vom stürmischen Nordatlantik an Land und man sollte sich nicht von einer dieser Wellen erwischen lassen. Ein Warnsystem am Strand zeigt den Besuchern, wie weit sie auf den Strand laufen dürfen.

Der Wasserfall Skógafoss stürzt eine 60 m hohe Felswand hinab, hier an der ehemaligen Küstenlinie des Landes. Man kann hier sehr nah an das herabfallende Wasser herantreten, sollte sich aber am besten in wasserfeste Kleidung hüllen. Auf der Ostseite des Wasserfalls führt eine Treppe hinauf zu einer Plattform, von der man einen eindrucksvollen Blick auf den Skógafoss und das Land drumherum hat. 

Einer der bekanntesten Wasserfälle ist der Seljalandsfoss, diesen kann man einmal umrunden und von hinten durch den Wasserschleier auf das Land blicken. Auch hierbei kann man sehr nass werden! Nur wenige Gehminuten entfernt liegt der Gljúfrabúi, ein schmaler Wasserfall versteckt in einer Schlucht, nur zugänglich über einen schmalen Pfad in der Felswand, welcher auch mal unter Wasser stehen kann. 

 

Am Nachmittag haben wir uns dazu entschlossen, da wir einen Allrad-Wagen besaßen und es nicht dunkel wurde, einen Abstecher ins Hochland nach Landmannalaugar zu machen. Als die Teerstraße endete, ging es durch eine schwarze Sandwüste. Dunkle, schroffe Felsbrocken lagen links und rechts der schmalen „Straße“ und auf den kargen Bergen wuchs leuchtend grünes Moos. Es ist einer der schönsten und zugleich unwirklichsten Orte, die ich je gesehen habe.

Landmannalaugar selbst ist ein Ort faszinierender Schönheit. Die teils schneebedeckten Berge leuchten in allen Farben: rot, gelb, grün. Ein heißer Fluss schlängelt sich entlang eines Campingplatzes, welcher eher dem Mount Everest Base Camp ähnelt. Hier gibt es kleine Becken, in denen sich zahlreiche Wanderer nach ihrer anstrengenden Tour tummelten und auch wir ließen es uns nicht nehmen, einige Zeit unsere Füße in das Wasser zu halten. 

Tag 8

Tanjas und mein letzter gemeinsamer Tag brach an und wir fuhren von unserer Unterkunft Selfoss aus dem bekannten Golden Circle ab. Die Strecke ist während einer Tagestour ab Reykjavík schaffbar und bietet die Highlights, die man in Island einmal gesehen haben sollte. Die hochschießende Wasserfontäne des Geysirs Strokkur konnte man schon von Weitem sehen. Etwa alle 10 Minuten spritzt hier heißes Wasser in luftige Höhen. Man sollte nur aufpassen, wie der Wind weht, denn wenn man falsch steht, wird man mit einem Schwall Wasser übergossen.

Einige Kilometer weiter vom blubbernden Strokkur entfernt liegt der tosende Namensgeber des Golden Circles – der Wasserfall Gullfoss (der goldene Wasserfall). In zwei Kaskaden stürzt das Wasser des Flusses Hvítá 21 m in eine Schlucht. Bei gutem Wetter (welches wir nicht hatten, aber ich ca. 2 Wochen später) scheint die Sonne auf die heraufstaubende Gischt und bildet einen wunderschönen Regenbogen über dem Gullfoss. 

 

Der letzte Stopp unseres Abenteuers war der Thingvellir Nationalpark, einer der mystischsten und geschichtsträchtigen Orte Islands. Hier driften die eurasische und nordamerikanische Kontinentalplatte auseinander. Das kann man mit bloßem Auge zwar nicht erkennen, aber man kann zwischen den Platten im eiskalten Wasser der Silfa-Spalte tauchen. Wir spazierten an den mutigen Tauchern vorbei durch den fast menschenleeren (es war schon abends) Park, wo früher fast 1.000 Jahre das Parlament der Isländer tagte.

Zurück in Reykjavík verabschiedete ich mich von Tanja. Für sie ging es zurück nach Hause. Ich blieb noch ein bisschen, um noch mehr von Island zu sehen. 

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