Panorama von London mit Big Ben und den Houses of Parliament in warmem Abendlicht und leichtem Nebel.

England für Buchliebhaber: Orte, die Geschichten erzählen

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Englands Geschichte hat schon sehr viele Autoren hervorgebracht. Wo einst Jane Austen durch blühende Gärten spazierte und Shakespeare seine zeitlosen Stücke schrieb, können Sie heute die Welten erleben, die Leser seit Jahrhunderten bewegen. Englands Literaturorte verbinden Geschichte, Landschaft und Emotion zu einem unvergesslichen Erlebnis. 
 

Historisches Fachwerkhaus in Stratford-upon-Avon, bekannt als das Geburtshaus des Dramatikers William Shakespeare.

Stratford-upon-Avon

Stratford-upon-Avon ist eine charmante Kleinstadt in der englischen Grafschaft Warwickshire und liegt am nördlichen Rand der Cotswolds. Sie bietet neben den anschaulichen Fachwerkhäusern auch malerische Gassen. Sie ist bekannt als Geburtsort von William Shakespeare, der ca. 1564 dort geboren wurde. Das Geburtshaus des Dichters liegt in der Henley Street und ist ein Muss für jeden Literaturliebhaber. In der örtlichen Kirche, der Holy Trinity Church, wurde er nach seinem Tod 1616 beigesetzt.

Stratford-upon-Avon erzählt Shakespeares Geschichte an jedem Winkel – ob im Royal Shakespeare Theatre direkt am Fluss oder im liebevoll erhaltenen Anne Hathaway’s Cottage. In Hall’s Croft können Sie das Familienleben des Dichters spüren, während die Bancroft Gardens Raum zum Durchatmen und Staunen bieten.

 

Stow-in-the-Wolds

Die kleine Marktstadt Stow-on-the-Wold in den Cotswolds birgt einen unscheinbaren, aber faszinierenden Ort für Fans von J.R.R. Tolkien. An der St. Edward’s Church befindet sich die berühmte „Tolkien-Tür“, eine alte Holztür im nördlichen Vorraum der Kirche, die von zwei mächtigen, jahrhundertealten Eibenbäumen umrahmt wird. Die gewundenen Wurzeln und das dunkle Grün der Eiben lassen die Tür wirken, als würde sie von uralten Wächtern behütet – ein Bild, das unweigerlich an die „Türen von Durin“, das verborgene Eingangstor nach Moria in Der Herr der Ringe, erinnert.

Obwohl es keine gesicherten Beweise dafür gibt, dass Tolkien die Tür tatsächlich als Vorlage nutzte, hält sich die Legende hartnäckig. Der Schriftsteller reiste häufig durch England und hatte ein feines Gespür für atmosphärische Orte, sodass der Gedanke nicht weit hergeholt wirkt. Heute zählt die Tür zu den beliebtesten Fotomotiven der Region und ist ein magischer Anziehungspunkt für alle, die auf den Spuren Mittelerdes wandeln möchten..

Die berühmte Pulteney Bridge in Bath mit Geschäften auf beiden Seiten und Blick auf den Fluss Avon mit Kaskaden.

Bath

Bath ist mehr als nur eine historische Kurstadt, denn sie spielte eine lebendige Rolle in einem Kapitel von Jane Austens Geschichte. Die Autorin wurde 1775 geboren und war eine englische Romanautorin, die romantische Romane, die im Adel spielen, veröffentlichte. Sie gehört zu den beliebtesten Schriftstellern der englischen Literatur.

Jane Austen verbrachte einige prägende Jahre in Bath, wo sie vermutlich mit einer Schreibblockade kämpfte. Die prachtvollen georgianischen Straßen und eleganten Plätze, wie der Royal Crescent und der Circus, waren für Austen nicht nur Kulisse, sondern Quelle der Inspiration für spätere Werke.

In Bath fühlt man fast die Gesellschaft der Figuren aus „Persuasion“ oder „Northanger Abbey“, die durch die Parks schlendern oder die Bälle besuchen. Das Jane Austen Centre lädt ein, tiefer einzutauchen: In liebevoll gestalteten Ausstellungen wird Austens Leben in Bath lebendig und ihre Rolle als scharfsinnige Beobachterin ihrer Zeit spürbar.

Die Tower Bridge in London mit Fußgängern und einem roten Doppeldeckerbus bei Sonnenaufgang.

London

London zählt zu den bedeutendsten literarischen Schauplätzen Englands. William Shakespeare brachte hier Stücke wie Hamlet und Macbeth auf die Bühne, und das heute rekonstruierte Globe Theatre erinnert eindrucksvoll an diese Zeit. Charles Dickens ließ in Oliver Twist und A Christmas Carol das London des 19. Jahrhunderts lebendig werden.

Viele weltberühmte Figuren sind in London zuhause: Sherlock Holmes löst seine Fälle in der Baker Street, Harry Potter beginnt sein Abenteuer am Bahnhof King’s Cross, und Mrs. Dalloway wandert quer durch die Stadt.

London ist bis heute ein Paradies für Literaturfans: Museen, historische Bibliotheken, Theater und zahlreiche Roman-Schauplätze machen die Stadt zu einer Quelle unzähliger Geschichten – lebendig, inspirierend und voller Literaturgeschichte.

Die Radcliffe Camera, eine runde Bibliothek der Universität Oxford, im Sonnenlicht auf dem historischen Universitätsgelände.

Oxford

Die Universitätsstadt Oxford ist seit Jahrhunderten mehr als nur ein Bildungszentrum, denn sie ist ein Quellort großer literarischer Meisterwerke und Denkströmungen. In Oxford wirkten J.R.R. Tolkien und C.S. Lewis, deren Fantasiewelten in den ehrwürdigen Hallen und grünen Parks der Stadt Gestalt annahmen.

Die Atmosphäre der Universitätsbibliotheken und die lebhaften Diskussionen in den Colleges sind eng verwoben mit ihren Geschichten von Elben, Zauberern und Abenteuern.

Das Brontë Parsonage Museum in Haworth, ehemaliges Wohnhaus der Schriftstellerinnen Charlotte, Emily und Anne Brontë.

Haworth

Im kleinen Ort Haworth in Yorkshire lebten die drei berühmten Brontë-Schwestern Charlotte, Emily und Anne. Gemeinsam mit ihrem Bruder Branwell wuchsen sie im Pfarrhaus auf, in dem ihr Vater Patrick Brontë als Geistlicher tätig war. Heute ist das Haus als Brontë Parsonage Museum ein wichtiger Anziehungspunkt für Literaturfans.

Die Schwestern schufen trotz ihres zurückgezogenen Lebens Werke von großer Kraft: Charlotte schrieb Jane Eyre, Emily das leidenschaftliche Wuthering Heights, und Anne veröffentlichte mit The Tenant of Wildfell Hall einen für seine Zeit bemerkenswert fortschrittlichen Roman. Zunächst erschienen ihre Bücher unter männlichen Pseudonymen – Currer, Ellis und Acton Bell – da Autorinnen damals kaum Anerkennung fanden.

Die raue Moorlandschaft rund um Haworth prägte besonders Emilys Schreiben und verleiht dem Ort bis heute eine besondere Atmosphäre, die Besuchende unmittelbar in die Welt der Brontës eintauchen lässt.

  1. William Shakespeare (1564 - 1616)

    William Shakespeare gilt als der bedeutendste Schriftsteller der englischen Sprache, denn seine Werke sind nicht nur weltberühmt, sondern werden noch heute in Schulen gelesen und in Theatern aufgeführt. Ob Romeo und Julia, Hamlet oder Macbeth – seine Tragödien, Komödien und Sonette spiegeln die ganze Bandbreite menschlicher Gefühle wider. 

  2. Jane Austen (1775 - 1817)

    Jane Austen wurde in Steventon, einem kleinen Ort in Hampshire, geboren und wuchs in einer gebildeten Pfarrersfamilie auf. Sie hatte schon früh Zugang zu Büchern und fing schon als junges Mädchen an zu schreiben. Sie hatte stets einen scharfen Blick für die gesellschaftlichen Regeln und Rollenspiele ihrer Zeit. Die bekanntesten Romane sind Stolz und Vorurteil, Emma und Verstand und Gefühl. Diese Romane zeigen selbstbewusste Heldinnen, feine Ironie und eine kleine Kritik an soziale Ungleichheiten. 

  3. Charles Dickens (1812 - 1870)

    Geboren in Portsmouth, erlebte Charles Dickens eine schwierige Kindheit. Als sein Vater ins Schuldgefängnis kam, musste er mit nur zwölf Jahren in einer Fabrik arbeiten – eine Erfahrung, die seine Werke prägte. Mit Romanen wie Oliver Twist, David Copperfield oder Eine Weihnachtsgeschichte schilderte er eindrucksvoll das Leben der Armen im viktorianischen England. Seine Sprache ist lebendig, seine Figuren unvergesslich. Dickens war nicht nur Schriftsteller, sondern auch gesellschaftskritischer Beobachter, der Ungerechtigkeit anprangerte und Empathie weckte.
     

  4. C.S. Lewis (1898 - 1963)

    Clive Staples Lewis war Schriftsteller, Literaturprofessor und christlicher Denker. Er lebte und wirkte einige Jahre in Oxford, wo er auch Tolkien begegnete, sie wurden Freunde. Sein berühmtestes Werk waren die Chroniken von Narnia. 

Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur englischen Literatur